Geschichte

Es war einmal eine kleine Schar von Studentinnen und Studenten an der Universität für Bodenkultur Wien, die hatten ihre gemeinsame Freude am Singen entdeckt. Und so gaben sie am 18. Dez. 1986 unter der Leitung eines Musiklehrers (Stefan) ihr erstes Weihnachtskonzert. Bald schon wuchs die Zahl der Sängerinnen und Sänger von Probe zu Probe, sodass am 15. Oktober 1987 der Boku-Chor als Verein gegründet wurde.

Gemeinsam mit dem neuen Chorleiter Klaus Wallner (ab Sommersemester 1987) wurde fleißig für akademische Feiern, Sponsionen, die Aufführung der Kleinen Orgelsolomesse von Haydn (Juni 1987) und ein gemeinsames Sommerkonzert mit dem Tech Choral der Technical University Tennessee (Juni 1989) geprobt.

Die Geschichte des Boku-Chors ist eng mit der Geschichte der Um- und Ausbauarbeiten an den Gebäuden der Universität für Bodenkultur Wien verwoben: So gestaltete der Boku-Chor den musikalischen Rahmen für die Feiern von der Grundsteinlegung für die Institutsgebäude in der Muthgasse (Juni 1989) über die Gleichenfeiern (Juni 1990, Dez. 1994) bis zur Eröffnung (Okt. 1991) und Schlüsselübergabe (Okt. 1996 Muthgasse, Jänner 1997 Wilhelm Exner-Haus).

Während dieser Zeit erfuhr der Chor selbst auch einige Veränderungen, denn mit Jänner 1990 übernahm Katharina Hofer die Leitung des Chores von Richard Wieser, der diese kurze Zeit seit Nov. 1989 innehatte: Am 2. Feb. 1990 sang der Boku-Chor zum ersten Mal bei der Eröffnung des Boku Balls und wurde im Jänner 1994 zur Gestaltung der Mitternachtseinlage am 51. Niederösterreichischen Bauernbundball engagiert. Neu waren auch die Auftritte am Ostermarkt (April 1995) und am Altwiener Christkindlmarkt (Dez. 1996) auf der Freyung. Weitere Highlights waren gemeinsame Konzerte mit dem Chor der Universität für Veterinärmedizin (Mai 1992), die musikalische Gestaltung der Gründung von PRO SILVA AUSTRIA am Johannserkogel im Lainzer Tiergarten (Mai 1995), die Uraufführung der Psalmenmesse von Herrn Hackl in Traunstein (Dez. 1995) und ein gemeinsames Adventsingen verschiedener Studentenchöre (Dez. 1996).

Mit dem Wintersemester 1997 / 98 hat Stefan Albrecht die Leitung des Boku-Chors übernommen. Die Tradition, jedes Semester ein eigenes Konzert zu gestalten, hat auch er weitergeführt. Daneben haben wir im Herbst 1997 bei der 125-Jahr-Feier der Universität für Bodenkultur Wien mitgewirkt, das Adventsingen von Studentenchören in der Schottenkirche mitgestaltet (1998, 1999), einen Auftritt auf dem Christkindelmarkt auf der Freyung absolviert (1998) und diverse Akademische Feiern und Sponsionen musikalisch untermalt. Im Juni 2000 haben wir uns erstmals in der Chorgeschichte auf eine größere Reise in die Türkei begeben. Weitere Reisen führten uns 2001 im Sommer nach Bregenz sowie in Hall in Tirol auf eine Konzertreise und im Dezember nach Rom zu einem Forum der europäischen Universitäten. Eine weitere Zusammenarbeit mit anderen Chören gab es im Advent 2000. Gemeinsam mit dem KHJ-Chor und dem Chor des Klubs slowenischer Studentinnen und Studenten in Wien haben wir die Brucknermesse aufgeführt. Die Idee, die lange Sommerpause zu überbrücken führte zur Veranstaltung einer ganzen Singwoche im August 2003, die hauptsächlich die stimmlichen Weiterentwicklung der einzelnen Sänger/innen fördern soll.

Im Wintersemester 2002 / 03 haben wir Peter Riedmann-Dworschak als zweiten Chorleiter engagiert, einerseits, um die Qualität des Chors weiter zu verbessern und andererseits auch, um eine fließende Übergabe der Chorleitung vorzubereiten. Seit Herbst 2003 ist Peter Riedmann-Dworschak alleine für die künstlerische Leitung zuständig. Die Saison 2003 / 04 hat auch sonst einige neue Erfahrungen mit sich gebracht: Im Jänner 2004 haben wir erstmals ein Musical-Programm mit Choreographie gestaltet und zu Ostern sind wir mit dem Mozart Requiem im Großen Saal des Wiener Musikvereins aufgetreten. Mit einem Weihnachtsprogramm mit dem Titel „Stille hören. Licht singen“ ließen wir das Jahr 2004 in Wiens ältester Kirche, der Ruprechtskirche, und in der Basilika in Maria Taferl ausklingen.

Wie bereits im Vorjahr stand auch 2005 das Mozart Requiem auf dem Programm: zum Auftritt im Wiener Musikverein kam auch ein zweiter im Wiener Konzerthaus hinzu. Im Juni beglückten wir unser Publikum im Wiener Reigen und im Alten Kino in Rankweil (Vorarlberg) gemeinsam mit der Band Overjoyed mit jazzigen Klängen.

Im Wintersemester widmeten wir uns voll und ganz unserem weihnachtlichen Programm, um dieses einerseits beim Chorwettbewerb in Prag und andererseits bei Weihnachtsfeieren auf der Boku und im Geriatriezentrum Floridsdorf zu präsentieren. Bei unserer ersten Teilnahme an einem Chorwettbewert im Rahmen unseres Ausflugs nach Prag erhielten wir von der Jury die silberne Schleife.

Mit einem fulminanten Konzert mit dem Titel „von Sinnen“ feierten wir im Jänner 2006 im Odeon-Theater das 20-jährige bestehen des Boku-Chors. Ein Auszug aus diesem Programm war auch bei einer Einlage am Bokuball im Februar in der Hofburg sowie bei einem Auftritt am Biohof Adamah beim Frühlingsfest im Mai zu hören. Ende Juni 2006 durften wir in der Pfarre St. Stephan in Probstdorf sowie in der Donaucitykirche in Wien zwei Messen musikalisch gestalten. Kernstück der musikalischen Begleitung war die Missa Luba, eine Messe im Kongolesischen Stil.

Im November stand wieder das Mozart Requiem am Programm. Dieses Mal sangen wir das Werk gemeinsam mit dem Gesang- und Musikverein Schwechat. Begleitet hat uns das Orchester Joseph Haydn Konzertverein. Auch dieses Jahr waren wir wieder bei der Adventfeier der Boku im Innenhof mit weihnachtlichen Stücken vertreten.

Weil neben sängerischem Talent in manchem Chormitglied auch ein kleiner Schauspieler bzw. eine kleine Schauspielerin steckt, hat hat ein Teil des Chors im Jänner 2007 im Theater an der Gumpendorferstraße beim 24-Stunden-Impro-Marathon teilgenommen. Im Sommersemester folgten dann die Proben für das zeitgenössische Programm „FATAKA oder: Das Eis schwitzt“ – eine Begegnung von Harmonie und Dissonanz in musikalischer Hinsicht. Die beiden Konzerte im Juni 2007 im Casino Baumgarten waren ein großer Erfolg.

Unter dem Titel „A Ceremony of Carols“ fanden unsere diesjährigen Adventkonzerte in der Donaucitykirche in Wien und in der Pfarrkirche Pillichsdorf statt. Teil des Programms waren englisch-weihnachtliche Chor-, Instrumental- und Sologesangsstücke von Britten, Purcell, Händel, Taverner, Warlock und Corbett aus dem 17. und 20. Jahrhundert.

2008 ging es für den Boku-Chor erneut in den Wiener Musikverein und das Wiener Konzerthaus, um mit dem Wiener Mozart Orchester unter der Leitung von Sigfried Andraschek das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart darzubieten. Kontrastreicher hätte die erste Jahreshälfte nicht sein können: Das Juni-Konzert stand unter dem Motto „Swing and Dance – 30er Jahre“. Gemeinsam mit der Swing-Band „5 in love“ und der Lindy-Hop-Tanzgruppe „Some Like It Hot“ ließ der Boku-Chor im Casino Baumgarten die Musik der 30er-Jahre wieder aufleben.

Erstmals ein ganzes Jahr Probenzeit stand für die Aufführung der Carmina Burana von Carl Orff zur Verfügung. An zwei Abenden im Juni 2009 wurde das Werk, begleitet von zwei Klavieren und einem Schlagwerkensemble, im ausverkauften Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste (Semperdepot) aufgeführt.

So ruhig das Jahr 2009 war, umso dichter gestaltete sich das darauffolgende Jahr 2010. Beim ersten Konzert dieses Jahres im Haus der Begegnung Mariahilf widmete sich der Chor der Europäischen Union. Das A-Capella-Programm beinhaltete 25 Stücke aus dem EU-Raum – eine insbesonders sprachliche Herausforderung für die Sängerinnen und Sänger.

Im Juni traten wir unsere nächste Reise an. Wir waren eingeladen, zum 15-Jahr-Jubliäum des Universitätschors Innsbruck gemeinsam mit diesem und dem Freiburger Universitätschor die Carmina Burana, die wir im Vorjahr einstudiert hatten, aufzuführen. Mit ca. 300 Sängerinnen und Sängern gemeinsam auf der Bühne zu stehen, das war wahrlich etwas Besonderes und nicht Alltägliches. Ein paar Tage später, Ende Juni, folgte das Konzert „Lass den Hall es tragen weit“, bei dem Werke von Vivaldi und Schubert in der Kirche am Gaußplatz am Programm standen.

Rund 30 Sängerinnen und Sänger des Boku-Chors haben 2010 am Montafoner Sommer teilgenommen und dort den Eröffnugnsgottesdienst am Anfang Juli in der Pfarrkirche Schruns musikalisch gestaltet. Programm war die Nelsonmesse von Joseph Haydn (Missa in Angustiis, D-Moll).

Schließlich folgte noch im selben Jahr im November die konzertante Aufführung des Freischütz von Carl Maria von Weber gemeinsam mit dem Orchester Contentus 21 im Haus der Begegnung Mariahilf.

2011 feierte der Boku-Chor sein 25-jähriges Bestehen, welches der Chor mit dem Programm „von Wegen – 25 Jahre Boku-Chor“ im Mai im Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste (Semperdepot) gebührend feierte. Im Rahmen einer Gesamtchoreografie präsentierte der Chor jeweils fünf Stücke aus fünf verschiedenen Stilrichtungen (Gospel, Volksmusik, Zeitgenössisch, Jazz/Pop und Experimentell).

Auch Sommer 2011 war der Chor wieder beim Montafoner Sommer eingeladen. Gemeinsam mit dem Festivalorchester „Camerate Argenea“ gestalteten wir das Abschlusskonzert, bei dem „Die Schöpfung“ von Haydn aufgeführt wurde.

Im Jahr 2012 folgten zwei weitere mehrteilige geistliche Werke: Nach dem deutschen Requiem von Brahms, welches wir im Mai 2012 im Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste (Semperdepot) aufführten, beehrten wir unser Publikum im Dezember mit der Weihnachtsgeschichte von Hugo Distler in der Evangelischen Pfarrkirche Gumpendorf.

Abwechslung geboten hat das Jahr 2013: Im Juni gastierten wir erneut im Sempertdepot. Unter dem Titel „midsommar“ begaben wir uns auf eine Reise quer durch Skandinavien. Im November nahmen wir gemeinsam mit dem Wiener Kammerchor an einer Performance des Künstlers „Seth Weiner“ mit dem Titel „Choir Corridor“ im MAK teil. Bereits zum zweiten Mal nahmen wir die Reise nach Prag zum Chorwettbewerb auf. Auch diesmal erhielten wir von der Jury die silberne Schleife. Nach diesem Ausflug im November, gaben wir in Kooperation mit dem Chor der Pfarre Auferstehung Christi im Dezember in der Pfarre Auferstehung Christi unser diesjähriges Weihnachtskonzert.

Im Jahr 2014 begaben wir uns zunächst auf den Weg in die Zeit der Romantik – „All meine Herzgedanken sind immerdar bei dir“ führten wir im Mai in der Aula der neuen Mittelschule in Ottenschlag und im Casino Baumgarten auf. Und wieder wurden wir zum Montafoner Sommer eingeladen. In der Remise in Schruns (Vorarlberg) eröffneten wir gemeinsam mit dem Orchester des Musiktheaters Vorarlberg und regionalen Chören mit der 9. Sinfonie von Beethoven den Montafoner Sommer 2014.

Ins Jahr 2015 startete der Boku-Chor mit einem Südamerikanischen geistlich-weltlichen Programm. Im Zentrum stand die Misa Criolla von Ariel Ramirez, die gemeinsam mit der Band Tamalito Connection sowohl in der Kirche St. Florian (konzertant) als auch im Rahmen einer Messe in der Donaucitykirche aufgeführt wurde.

Nach einem Überraschungsauftritt bei einem dunkelbunt-Konzert im Konzerthaus, folgte das Konzert mit dem Titel „may be peace“ in Kooperation mit Kohelet 3 im Semper Depot.

Das Jubiläumsjahr 2016 feierte der Boku-Chor gleich mit 4 verschiedenen Auftritten: Der Februar und November standen ganz im Zeichen eines großen Werkes, der 9. Symphonie von Beethoven. Die Konzerte erfolgten gemeinsam mit anderen Chören und dem Tonkünstler-Orchester unter der Leitung von Yutaka Sado in Grafenegg und St. Pölten. Beim Jubiläumskonzert im Juni mit dem Titel „eigenwillig“ standen neben bereits bekannten Stücken einige Kompositionen, die dem Chor nahestenden Komponist/innen in Auftrag gegeben wurden und deren Texte aus der Feder verschiedener Chorsänger/innen stammten, am Programm. Im Dezember 2016 folgt darüber hinaus ein weihnachtliches Konzert, welches unter anderem die Ceremony of Carols von Benjamin Britten umfasst.

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